Häusliche Gewalt – und was Du tun kannst
Diese Seite bietet Dir allgemeine Informationen zu häuslicher Gewalt und Links zu Anlaufstellen. Sie richtet sich an Leute, die Zeug*in von häuslicher Gewalt sind, es selber erfahren haben, oder gewaltausübend geworden sind.
Gewalt kann in jeder Lebensphase auftreten!
Gewalt in der Partnerschaft kann unabhängig von soziokulturellem Hintergrund, Alter, Nationalität, sexueller Orientierung und Religion auftreten. Häusliche Gewalt kann verschiedene Formen annehmen, wie verbalen, psychologischen, physischen, sexuellen, Mord oder wirtschaftlichen Missbrauch.
Schau nicht weg!
Wichtige Telefonnummern
gratis, 24h erreichbar
Ich wurde Zeug*in von häuslicher Gewalt – Was kann ich nun tun?
Du hast etwas gehört oder gesehen und bist verunsichert ob es sich um häusliche Gewalt handelt? Du hast einen Verdacht, weisst aber nicht wie Du diesen überprüfen kannst? Dein Verdacht hat sich bestätigt und Du weisst nicht wie Du damit umgehen sollst? Hier findest Du einen Vorschlag wie Du Dich verhalten solltest. Eine Gefährdungsmeldung (Punkt 6) solltest Du dann machen, wenn alle anderen Punkte (1 bis 5) nicht hilfreich sind. Generell gilt aber: lieber einmal zuviel als zu wenig.
- Informiere Dich über Anzeichen von häuslicher Gewalt und Deine Möglichkeiten diesbezüglich.
- Reagiere auf Dein ungutes Gefühl. Schaue nicht weg, sondern biete Deine Hilfe an. Sprich die Person auf die Situationen an, zeige dass Du die Situation ernst nimmst und versuche so mehr darüber herauszufinden. Zeige dabei Verständnis und Mitgefühl.
- Versuche der betroffenen Person klar zu machen, dass Gewalt auch in dieser aussergewöhnlichen Situation nicht gerechtfertigt ist. Gib der Person Informationen zu den Beratungsstellen weiter.
- Sprich mit anderen Menschen über Deine Erfahrungen, das hilft dir Deine Gefühle einzuordnen. Schütze Dich selber indem Du Deine Erlebnisse und Gedanken mit anderen teilst.
- Ruf bei einer offiziellen Beratungsstelle an. Im Gespräch werden sie gemeinsam mit Dir herausfinden, was weiter zu tun ist.
- Mache eine offizielle Gefährdungsmeldung bei der Polizei. Die Polizei hat die Möglichkeit, den*die Täter*in sofort für bis zu 14 Tage aus der Wohnung wegzuweisen, um die Sicherheit der Betroffenen zu gewährleisten. Häusliche Gewalt ist in der Schweiz ausserdem ein Offizialsdelikt. Das heisst, sie wird auch ohne Anzeige des Opfers verfolgt.
Broschüren
Du möchtest jemandem helfen kannst aber die Sprache nicht?
Hier findest Du Broschüren der Kantonspolizei Zürich in mehreren Sprachen zum ausdrucken oder weiterleiten.
Flyer (PDF)
- Deutsch
- Français (Französisch)
- Italiano (Italienisch)
- English (Englisch)
- Español (Spanisch)
- Português (Portugiesisch)
- Srpski (Serbisch)
- Türkçe (Türkisch)
- Русский (Russisch)
- Yкраїнська (Ukrainisch)
Flyer können hier direkt bei der Kantonspolizei Zürich bestellt werden.
Kantonale Beratungs- und Anlaufstellen
Opferhilfe Schweiz
Alle Menschen, die in der Schweiz durch eine Straftat körperlich, psychisch oder sexuell verletzt worden sind, haben ein Recht auf Unterstützung und Hilfe: auf Opferhilfe. Diese ist stets anonym, kostenlos und vetraulich. Die Polizei wird nicht ohne das Einverständnis der Betroffenen informiert. Dolmetscher*innen sind verfügbar. Die Opferhilfe ist auch Anlaufstelle für Zeug*innen.
Über diesen Link findest Du Deine kantonale Opferhilfestelle. Die Opferhilfe ist eine Beratungsstelle für betroffene Frauen und Männer:
Frauenhäuser
Frauenhäuser bieten gewaltbetroffene Frauen und ihren Kindern, Notunterkunft, Schutz und Beratung. Dieser Link führt Dich zu den Telefonnummern und Mailadressen der dreiundzwanzig Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein.
Anlaufstellen für betroffene Männer
Auch Männer können von Häuslicher Gewalt betroffen sein. Auch hier gilt: Schau nicht weg!
Das Zwüschehalt ist eine Beratungsstelle unter anderem für Männer, die nach häuslichen Auseinandersetzungen die gemeinsame Wohnung verlassen müssen oder wollen oder auch nach einer Auseinandersetzung erschöpft und kraftlos eine Auszeit benötigen. Die drei Standorte befinden sich in Bern, Aargau und Luzern.
Beratungsstellen für Gewaltausübende
Auch die Gewaltausübenden brauchen professionelle Hilfe und Unterstützung. Hier einige Anlaufstellen. Sie sind auch während der Corona-Krise weiterhin erreichbar.
- Mannebüro Züri
Telefon 044 242 08 88
www.mannebuero.ch - Agredis – Gewaltberatung von Mann zu Mann
Hotline 078 744 88 88
www.agredis.ch - Fachberatung Häusliche Gewalt
Telefon 079 741 17 00
www.fbhg.ch - Konflikt.Gewalt
Telefon 078 778 77 80
www.konflikt-gewalt.ch - Bewährungs- & Vollzugsdienste
Telefon 043 258 34 00
[email protected]