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Internationaler Tag der Frau 2024

Das Bundeshaus öffnet seine Pforten für die 300 geladenen Frauen.

Gestaffelt werden Führungen durchs Bundeshaus veranstaltet, in den jeweiligen Landessprachen wird ziemlich detailliert erklärt, wie das Bundeshaus zustande kam. Die Eindrücke sind enorm und immer wieder mal auch amüsant.

Die drei Eidgenossen erstrahlen an diesem Tag in Rosa.

Anschliessend treffen sich alle eingeladenen Frauen im Nationalratssaal, die Präsidentin des Ständerats, Frau Eva Herzog, begrüsst alle Anwesenden und eröffnet offiziell zum Frauentag im Bundeshaus. Die zwei Damen, die moderieren, sind eine Bereicherung für diesen Tag. Ihre Motivation und ihr Humor sind spürbar und die ideale Brücke, wenn die Gespräche und Diskussionen zu eifrig wurden.

 

Die Inputs und Eindrücke, die drei Geschäftsführerinnen uns auf den Weg geben, sind nützlich, aber auch nicht für jede Frau so einfach umsetzbar. Ein Tipp führt zu vielen Lachern im Saal: “Sucht euch nicht den falschen Mann aus!” Ja einfach gesagt, aber nicht immer so einfach zu handhaben. Ein grosses Thema sind unter anderem die teuren Betreuungskosten der Kinder, weshalb viele Frauen nicht arbeiten können.

Eine Meinung teile ich besonders: Wenn in Zukunft viele Betriebe und ihre Arbeitgeber*innen mehr auf alternative Arbeitszeiten setzen würden, könnten die weiblichen Arbeitnehmerinnen die Schule ihrer Kinder und die Berufswelt einfacher verbinden.

Eva Herzog, Ständeratspräsidentin

Bevor es zum Lunch geht, singt Billie Bird für uns noch einige Chansons.
Der Stehlunch findet in der Galerie des Alpes statt und ist ein 3-Gang-Menü. Dort entwickeln sich die besten Gespräche und Erörterungen. Ich stellt fest, dass viele Frauen den gleichen Eindruck erhalten haben, den ich im Lauf des Morgens festgestellt habe. Die meisten Tipps sind für die gute/gehobene Mittelschicht umsetzbar. Aber für eine Familie mit kleinem Budget oder für viele Alleinerziehende nicht denkbar. Zum Beispiel: Eine vierköpfige Familie mit einem Monatslohn von knapp 5500.-, hat Ende Monat keinen Franken übrig, geschweige denn kann der Mann für die AHV der Frau etwas einzahlen.

Um 13.30Uhr starten die Ateliers, Frau musste sich vorab für eines der vier Ateliers anmelden. Ich entschied mich für Danièlle Felley von Hélianthe Perspectives, krankheitshalber wurde sie durch Carolina Müller-Möhl ersetzt. Carolina leitet ihre eigene Stiftung zum Thema Gleichstellung. Auch im Atelier sind Inputs und gegenseitiges Fördern unter sich Frauen eines der ausschlaggebenden Themen. Leider hat für mich das Interesse ein wenig nachgelassen, als Sie von den Rechten sprach, die jeder in der Schweiz geborenen Frau zustehen. Da ich mit einem Jahr in die Schweiz kam, fühlte ich mich ein wenig ausgegrenzt. Die Rechte gelten aber für alle Frauen in der Schweiz.

Nach den Ateliers treffen wir uns alle wieder im Nationalratssaal, und es wird Zeit für meine Highlights: eine über 90-Jährige berichtet von ihrem Leben und ihren Erfahrungen.
Z.B.: Wie sie vor langer Zeit mit Ruth Dreifuss in Amerika war und dem damaligen Präsidenten Reagan eine Abfuhr erteilt hat. Ich fand ihre Lebensgeschichte sehr unterhaltsam und spannend.
Musikalisch werden wir am Nachmittag von den Frauen vom Echo der Eierstöcke einem Jodlerverein aus dem Kanton Nidwalden beglückt. Sie schreiben die Texte von bekannten Schweizer Jodlern um, damit sie frauenfreundlicher sind.

Tag der Frau im Bundeshaus. (Yoshiko Kusano)
Tag der Frau im Bundeshaus. (Yoshiko Kusano)

Den Abschluss macht Eva Herzog. Sie bedankt sich bei allen Anwesenden und schliesst mit der Hoffnung, nächstes Jahr wieder so viele tolle Frauen begrüssen zu dürfen.

Der Tag war sehr informativ und lehrreich, aber ich würde es begrüssen, wenn nächstes Jahr auch eine oder zwei Damen mit einem anderen sozialen/ finanziellen Hintergrund sprechen dürfen. Dann würden sich Frauen aller Bevölkerungsschichten angesprochen fühlen.

Fotos: Yoshiko Kusano und Danielle Liniger