Mann statt Karriere?!
Am 6. Mai erschien in der Sonntagszeitung ein Artikel, der die Gleichstellungsdebatte in der Schweiz erschüttert hat. Gegen diesen sexistischen Backlash haben wir einen offenen Brief lanciert und eine Beschwerde beim Presserat eingereicht! #StopTheBacklash
Hast Du’s auch schon gehört? Studentinnen wollen lieber einen erfolgreichen Mann, statt selber Karriere zu machen. Solche Unwahrheiten standen am 6. Mai in der Sonntagszeitung und wurden von anderen Medien unreflektiert übernommen und aufgebauscht.
Doch stimmt die Aussage? Nein, denn der Autor verdreht die Ergebnisse einer Studie gekonnt, um veraltete Rollenbilder wieder als Normalität zu etablieren.
Wer sich die Studie, die erst seit kurzem auf Anfrage einsehbar ist, genauer durchliest, merkt, dass der Journalist gewisse Aussagen der Studie auslässt. Studenten haben nämlich laut der Studie fast genauso wenig Karriereambitionen wie Studentinnen.
Dass eine unveröffentlichte, zu diesem Zeitpunkt nicht einsehbare Studie als Quelle für einen reisserischen Medienartikel verwendet wird, ist eigentlich schon unseriös genug, aber dass der Autor, R. Bandle die Daten noch für die Bestätigung seiner konservativen Thesen verdreht, ist ein Skandal!
Deswegen haben wir gegen den Artikel eine Beschwerde beim Presserat eingereicht. Die Verwendung sexistischer Narrative einen Monat vor dem feministischen Streik ist ein Angriff auf jegliche feministische Errungenschaften. Das nehmen wir so nicht hin!
Während wir auf den Entscheid des Presserats warten, wollen wir aber nicht untätig herumsitzen. Deswegen haben wir zur gleichen Zeit einen offenen Brief lanciert. Darin fordern wir die Gründerfamilie und Mehrheitsbesitzer Coninx und Verwaltungsratspräsidenten Pietro Supino von der TX-Group dazu auf, die Einhaltung journalistischer Standards und die Qualitätssicherung von journalistischer Arbeit bei der TX-Group zu garantieren.
Unterstütze jetzt Qualitätsjournalismus und unterschreibe unseren offenen Brief!
