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Zurich Versicherung ausser Puste

Neue Daten zeigen, dass die Zurich Versicherung in Sachen Klima Aufholbedarf hat. Gemäss der “Insurance Scorecard 2022” hinkt sie ihrer Konkurrenz immer mehr hinterher.

Die internationale Kampagne „Insure Our Future“, zu der auch Campax gehört, hat heute die jährliche “Insurance Scorecard” veröffentlicht. Darin werden die 30 grössten Versicherungen und Rückversicherungen hinsichtlich ihrer Klimamassnahmen bewertet. Massgebend sind die Ausschlusskriterien im Bereich Kohle, Öl und Gas.

Erfreuliche Tendenz, zu niedriges Tempo

In ihren Schlussfolgerungen kommt die Allianz zum Ergebnis, dass Kohleprojekte zunehmend unversicherbar sind, zumindest ausserhalb von China. Unter den Rückversicherungen haben inzwischen 62% Kohle- und 38% Öl- und Gas-Ausschlusskriterien. Allerdings variiert deren Qualität erheblich. Um mit dem 1.5 Grad-Pfad kompatibel zu sein, reichen die allermeisten Policies nicht aus. Im Vorfeld der Klimakonferenz COP27 fordern Campax und “Insure Our Future” deswegen, dass die Branche nun vollständig aus Kohle, Öl und Gas aussteigt und damit zeigt, dass sie bereit dazu ist, ihre Netto-Null-Verpflichtungen einzuhalten.

Peter Bosshard, globaler Koordinator der Kampagne Insure Our Future und Hauptautor der Scorecard, sagt dazu: „Versicherungen sind die Achillesferse der fossilen Brennstoffindustrie und haben die Möglichkeit, den Übergang zu sauberer Energie zu beschleunigen. Alle Versicherungsunternehmen müssen ihr Geschäft unverzüglich auf die 1.5 Grad-Grenze des Pariser Abkommens ausrichten und die Versicherung neuer Kohle-, Öl- und Gasprojekte einstellen.„

Die Zurich-Versicherung ist nicht mehr führend in Sachen Klima

Von den Schweizer Versicherungen wurden Zurich und Swiss Re bewertet. Zurich ist von Platz 5 auf Platz 7 abgerutscht. Die Versicherung hat zwar eine starke Kohle-, aber eine schwache Öl- und Gaspolicy. Seit einem Update im November 2021 verpflichtet sie sich, die Versicherung für neue Ölförderprojekte („auf der grünen Wiese“ oder “Greenfield”) auszuschliessen, versichert aber die Erweiterung bestehender Projekte weiterhin und macht Ausnahmen für Unternehmen mit sinnvollen Übergangsplänen. Auch neue sowie die Erweiterung von bestehenden Gasförderprojekten versichert die Zurich uneingeschränkt. Eine genauere Analyse zeigt, dass die derzeitige Policy es der Versicherung erlaubt, bei der Öl- und Gasexpansion wie gewohnt weiterzumachen.

Zoë Roth, Campaignerin bei Campax, sagt dazu: “Mit ihrer Policy hinkt die Zurich ihrer Konkurrenz hinterher. Sie wird ihrem eigenen Anspruch, führend in Sachen Klima zu sein, nicht gerecht. Wir fordern sie eindringlich dazu auf, die Versicherung von Öl- und Gasprojekten vollständig auszuschliessen.”

Swiss Re dagegen liegt wie bereits im Vorjahr auf Platz 4. Die Rückversicherung hat im Frühjahr 2022 eine ehrgeizige Öl- und Gaspolicy verabschiedet. Neu schliesst sie die Rückversicherung von neuen sowie die Erweiterung von bestehenden Öl- und Gasprojekten aus; auch wenn sie Ausnahmen für Öl- und Gasunternehmen mit glaubwürdigen Netto-Null-Plänen zulässt.

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