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Schweizer Versicherungen unterstützen den Methan-Ausbau in den USA

Ein neuer Bericht zeigt, dass die Schweizer Rück/versicherer Zurich, Swiss Re und Helvetia LNG-Terminals in den USA versichern, die ausgebaut werden oder für die Ausbaupläne bestehen. Das ist nicht nur verheerend fürs Klima, sondern auch für die Sicherheit und Gesundheit der lokalen Gemeinschaft. 

Der Bericht basiert auf Versicherungszertifikaten, die durch sogenannte Freedom of Information Act (FOIA)-Anfragen eingeholt wurden (Öffentlichkeitsprinzip). Solche Zertifikate müssen dem Gemeinwesen vorgelegt werden, um eine Bewilligung für die Anlage zu erhalten. Die untersuchten Zertifikate zeigen, welche Versicherungen die LNG-Terminals an der US Golfküste und in anderen Regionen der USA unterstützen. 

 

In den LNG-Terminals wird Flüssigerdgas umgeschlagen, das heisst von Tankern geladen und in Pipelines überführt bzw. umgekehrt. Flüssigerdgas wird in den USA überwiegend durch die besonders umwelt- und klimaschädliche Fördermethode Fracking gefördert. Es besteht hauptsächlich aus Methan. Wenn Methan direkt in die Atmosphäre eintritt, beispielsweise bei Pipelines-Lecks, ist dies besonders klimaschädlich. Methan ist über einen Zeitraum von zwanzig Jahren achtzigmal schädlicher als CO2 und ist für etwa 16 % der weltweiten Emissionen verantwortlich. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) ist Methan für etwa 30 % des globalen Temperaturanstiegs seit der industriellen Revolution verantwortlich, und eine rasche und nachhaltige Verringerung der Methanemissionen ist der Schlüssel zur Begrenzung der kurzfristigen Erwärmung und zur Verbesserung der Luftqualität.

Der Methan-Ausbau unterminiert aber nicht nur den Kampf gegen die Klimaerwärmung, sondern stellt auch eine Bedrohung für die betroffenen Gemeischaften dar. Die Methan-Exportterminals an der US Golfküste gefährden die Gesundheit der lokalen Bevölkerung durch Luftverschmutzung, schaden den lokalen kommerziellen Fischern, Krabben- und Austernfängern und stellen ein grosses Risiko für die öffentliche Sicherheit dar. Dies betrifft vor allem indigene, POC und wirtschaftlich benachteiligte Gemeinden. 

 

Gemäss den untersuchten Zertifikaten ist die Helvetia, die Zurich und die Swiss Re bei mehreren der untersuchten Terminals involviert. Wir rufen die Versicherungen dringend dazu auf, diese Verträge nicht mehr zu erneuern; in ihrer Policy den Öl- und Gas-Ausbau auf Stufe Up-, Mid- und Downstream auszuschliessen; und robuste Due-Diligence-Mechanismen zu implementieren, um sicherzustellen, dass ihre Kunden alle Menschenrechte vollständig respektieren und einhalten.