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Rote Karte für den Bundesrat!

Bern, 13.03.2024


Mehr als 16’000 Unterschriften in knapp 7 Tagen – damit haben wir dem Bundesrat die rote Karte für die Budgetkürzung bei der Frauen EM gezeigt! Heute wurde die Petition “Kürzungen bei der Frauen EM? Rote Karte für den Bundesrat!” in Bern an die Ständeratspräsidentin Eva Herzog übergeben, begleitet von einer aktivistischen Rede von Laura Kaufmann, Petitionsstarterin und Fussball-Aktivistin.

 

Laura Kaufmann betont: “Die geplante Budgetkürzung von 15 Mio. auf 4 Mio. CHF ist eine Frechheit – wir brauchen keine Kürzung, sondern eine angemessene Finanzierung der Frauen EM und bessere Förderung von Mädchen und Frauen im Sport!”

 

Sarah Akanji, die gemeinsam mit Laura Kaufmann die Petition gestartet hat, ergänzt: “Die Heim EM 2025 ist ein Leuchtturmprojekt für den Schweizer Fussball und die Frauenförderung im Fussballbereich. Morgen entscheidet der Ständerat über die Finanzierung – er hat die Möglichkeit die Gleichstellung im Sport voranzutreiben!”

Ständerätin Eva Herzog mit den Teilnehmern an der Petitionsübergabe zur Frauen Fussball-EM

Hintergrund der Kampagne:

Über 41‘100 Mädchen und Frauen sind in der Schweiz als Fussballerinnen lizenziert. Innerhalb von nur zwei Jahren ist die Mitgliederzahl um ganze 30% gestiegen (3). Darüber hinaus gibt es tausende Frauen, die mit Freude auf eine aktive Zeit im Fussballverein als Fussballerin oder Unterstützerin zurückblicken. Eine Heim EM als Grossanlass hat eine enorme Schubwirkung für die Nachwuchsförderung und die Anerkennung von Sportlerinnen in der Gesellschaft.

 

Frauenfussball lohnt sich nicht nur aus sozialer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht. Doch dazu braucht es auch Investitionen. England verzeichnete bei der letzten EM einen Umsatz von 90 Millionen Franken. Sie hatten frühzeitig das bisher nicht genutzte Potential sowie den Zuwachs an Juniorinnen und Fans erkannt. Auch die WM in Australien und Neuseeland 2023 brach Zuschauer*innenrekorde in den Stadien und am TV. Das zeigt: Ein kleines Land kann mit den nötigen Ressourcen einen Grossanlass ausrichten und Begeisterung für den Frauenfussball in der Bevölkerung entflammen.

 

Das wollen wir auch bei uns schaffen! Doch 4 Millionen vom Bundesrat reichen hierfür nicht. Sie reichen nicht für die Anerkennung der Spielerinnen unseres Nationalteams. Sie reichen nicht für eine angemessene Sichtbarkeit einer EM. Und sie reichen auch nicht fürs Hosten einer internationalen Fussballcommunity. Als Gastgeberland stehen wir in der Pflicht, ein Fest für die europäische Frauenfussball-Community auszurichten und die EM mit ausverkauften Stadien zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen!

 

Für eine angemessene Finanzierung über die EM hinaus fordern wir, dass der Bundesrat bisher leere Worte auch in Taten umsetzt und Frauen und Mädchen im Sport auch tatsächlich fördert (4). Denn genau jetzt gilt es den Schub der Frauen EM mitzunehmen und eben auch ressourcenmässig in den Frauenfussball zu investieren. Für Chancengleichheit und Fairplay im Sport.

 


Bilder (zur freien Verfügung): https://flic.kr/s/aHBqjBhmgx

Petition: https://act.campax.org/efforts/euro-2025

Medienkontakt: Jen Buchli, Campaigner*in Campax, 044 515 70 86, [email protected]

Auf Anfrage für Interviews verfügbar: Petitionsstarterinnen Laura Kaufmann, Sarah Akanji

 


Quellen:

1) Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats wollte mit einem Vorstoss durchsetzen, dass doch noch mehr Geld fliessen soll. Eingesetzt werden sollen die Mittel für die Landeskommunikation, die Finanzierung von Kombi-Tickets, nachhaltige Mobilität sowie für die Tourismusförderung. (https://www.srf.ch/news/schweiz/4-millionen-fuer-frauen-em-fussball-expertin-das-ist-eine-ohrfeige-fuer-den-sport )

2) «Natürlich braucht die Frauen-Euro nicht gleich viel Geld für die Sicherheit», sagt (Corina) Gredig. Für diesen Bereich wurden 2008 rund 37 Millionen budgetiert. (https://www.tagesanzeiger.ch/nur-4-millionen-fuer-frauen-em-2025-bund-streicht-budget-zusammen-984711632850 )

3) «Der Schweizer Frauenfussball boomt wie noch nie. Die Zahl der lizenzierten Mädchen und Frauen in der Schweiz ist innerhalb von zwei Jahren von 31‘400 auf über 41‘100 angestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von mehr als 30 Prozent. 1028 der 1400 Klubs in der Schweiz haben mindestens eine lizenzierte Spielerin in ihren Reihen, über 440 Vereine führen Frauenteams. 25 Prozent der lizenzierten Spielerinnen aus 140 Nationen besitzen einen ausländischen Pass.» Zitat SFV (https://www.football.ch/sfv/news-seite/rekord-ueber-41-000-registrierte-spielerinnen-in-der-schweiz.aspx)

4) «Ziel ist es, die Anzahl sportlich aktiver Mädchen und junger Frauen zu erhöhen und die Professionalisierung in den Strukturen des Frauenfussballs zu steigern.» Zitat Bundesrat (https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-99891.html )