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Wohnen in der Schweiz: Deine Rechte, Deine Mittel

Die aktuelle Lage: HEV, Politik und Angriffe auf Mieter*innen

In der Schweiz nehmen die Angriffe auf Mieter*innen zu. Der Hauseigentümerverband (HEV) und bürgerliche Parteien setzen sich häufig für die Interessen von Vermieter*innen und grossen Immobiliengesellschaften ein. Sie unterstützen Initiativen und politische Projekte, die den Kündigungsschutz schwächen, die Mietzinskontrolle lockern oder den Neubau von Luxuswohnungen fördern. Gleichzeitig steigen die Mieten kontinuierlich, während bezahlbarer Wohnraum immer knapper wird. Besonders in städtischen Gebieten werden Mieter*innen verdrängt und sehen sich mit ungerechtfertigten Mietzinserhöhungen und schlechten Wohnbedingungen konfrontiert.

 

Doch du bist nicht allein und machtlos. Hier erfährst du, wie du dich wehren und deine Rechte einfordern kannst.

Mieter*innen Starter Pack: Deine wichtigsten Werkzeuge

  1. Miete anfechten:
    • Wenn du eine Mietzinserhöhung erhältst, kannst du diese innert 30 Tagen bei der Schlichtungsbehörde anfechten. Lass dir keine Angst machen – es gibt klare Regeln, wann eine Erhöhung zulässig ist.
    • Prüfe deinen Mietvertrag genau: Ist der Mietzins gerechtfertigt? Ist die Nebenkostenabrechnung korrekt? Auch bei Vertragsbeginn kannst du den Mietzins auf Missbräuchlichkeit prüfen lassen.
  2. Kündigung:
    • Formalitäten prüfen:
      • Die Kündigung muss mit einem amtlich genehmigten Formular erfolgen. Ein normaler Brief ist ungültig.
      • Bei Familienwohnungen müssen beide Ehepartner*innen separat informiert werden.
    • Kündigungsfrist kontrollieren:
      • Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt mindestens 3 Monate für Wohnräume und 6 Monate für Geschäftslokale. Im Mietvertrag können längere Fristen vereinbart sein.
      • Wird die Frist nicht eingehalten, gilt die Kündigung für den nächstmöglichen Termin.
    • Kündigung anfechten:
      • Innert 30 Tagen seit Erhalt kann diese bei der zuständigen Schlichtungsbehörde angefochten werden.
      • Gründe für eine Anfechtung: Missbräuchlichkeit oder Härtefall (Erstreckung des Mietverhältnisses).
      • Wichtig: Die Frist läuft auch, wenn du das Einschreiben nicht abholst.
    • Trotz Anfechtung Wohnung suchen:
      • Beginne frühzeitig mit der Suche nach einer neuen Wohnung.
      • Dokumentiere deine Bemühungen (Datum, Wohnung, Mietzins) und speichere eine Kopie der Inserate und deiner Bewerbungen.
  3. Allgemeine Infos und Unterstützung:
    • Mieter*innenverband (MV): Der MV bietet rechtliche Beratung, Informationsmaterial und politische Unterstützung für Mieter*innen. Mitglied werden lohnt sich!
    • Mietenplenum: Austausch und Solidarität. Hier kannst du dich mit anderen Betroffenen vernetzen und dich über lokale Initiativen informieren.
  4. Wichtige Tipps:
    • Dokumentiere alle Gespräche und Abmachungen mit deinem Vermieter schriftlich.
    • Halte Fotos von Schäden oder Mängeln in deiner Wohnung fest.
    • Lasse dich frühzeitig beraten, wenn Probleme auftreten.
    • Vernetze dich mit deinen Nachbar*innen – meistens sind diese auch betroffen und zusammen ist es einfacher. Ihr könnt euch auch gemeinsam von einem*r Anwält*in vertreten lassen.

Kampagnen und Petitionen – Werde aktiv!

Auf unserer Petitionsplattform ACT by Campax findest du unterschiedliche Kampagnen, die sich für faire Mieten und gegen Verdrängung einsetzen. Engagiere dich, unterschreibe Petitionen oder starte deine eigene Kampagne!

 

Kampagnen zum Thema

 

Dein Engagement zählt – gemeinsam können wir Druck aufbauen und Veränderungen bewirken!

Unsere Petitionen zum Thema Wohnen