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Zusammenfassung der Kampagne: Faire Arbeitsbedingungen bei DPD

DPD: Stopp die Subunternehmer

Die Kampagne für faire Arbeitsbedingungen bei DPD begann mit einem erschütternden Bericht des Schweizer Fernsehens (SRF). Der Artikel deckte auf, dass die Arbeitsbedingungen für viele Fahrer*innen bei DPD miserabel sind. Extreme Arbeitszeiten, unzumutbare Lasten und die fehlende direkte Anstellung bei DPD selbst machen die Situation für viele untragbar. Stattdessen lässt das Unternehmen Zusteller*innen über Subunternehmer arbeiten, was Unsicherheit und oft auch Verstöße gegen Arbeitsgesetze nach sich zieht.

 
Schnell reagiert: Petition für bessere Arbeitsbedingungen
Als Reaktion auf die Enthüllungen haben wir in Windeseile eine Petition gestartet, die klare Forderungen an DPD Schweiz stellt:
 
  • Direkte Anstellung aller DPD-Fahrer*innen bei DPD Schweiz und die Beendigung der Zusammenarbeit mit Subunternehmen.
  • Die Sicherstellung von fairen Arbeitsbedingungen: Weniger Zeitdruck, kürzere Arbeitstage, eine saubere Zeiterfassung und angemessene Pausen.
  • Sicherstellung eines existenzsichernden Lohns für alle Beschäftigten.
  • Abschaffung des Strafpunktesystems, das Druck ausübt und finanzielle Belastungen auf die Fahrer*innen abwälzt.
  • Bereitstellung sicherer und gesetzeskonformer Arbeitsmittel und Fahrzeuge, die den gesundheitlichen Anforderungen der Fahrer*innen entsprechen.
  • Ein Ende von überladenen Fahrzeugen, Installierung von Fahrzeugwaagen in allen Logistikstandorten.
  • Respekt der Gewerkschaftsrechte der Beschäftigten
 
Die Petition und E-Mail Aktion
Die Petition fand in unserer Community rasch Unterstützung. Wir haben sie über unsere Netzwerke und Kanäle verbreitet, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Darüber hinaus haben wir eine E-Mail-Aktionsseite eingerichtet, auf der Unterstützer*innen dem CEO von DPD direkt schreiben konnten, um die Forderungen der Petition zu bekräftigen. Dieser Aufruf wurde aktiv von über 200 Unterzeichner*innen wahrgenommen.
 
Vergeblicher Versuch: Kontaktaufnahme mit DPD
Nachdem wir über 3’000 Unterschriften gesammelt hatten, kontaktierten wir das Unternehmen, um die Petition persönlich an den CEO, Herrn Tilmann Schultze, zu übergeben. Trotz mehrfacher Versuche war er offenbar nicht bereit, die Unterschriften entgegenzunehmen. Stattdessen antwortete der Marketing & Customer Experience Director von DPD, dass das Unternehmen keine Gelegenheit gehabt habe, auf die Vorwürfe des SRF zu reagieren und dass die Berichte nicht der Wahrheit entsprächen.
Die Fakten: SRF widerspricht DPD
Die Medienstelle des SRF stellt klar: Die Vorwürfe von DPD Schweiz weisen wir zurück. «SRF Investigativ» bat mehrmals um ein Interview vor der Kamera mit CEO Tilmann Schultze oder einer anderen verantwortlichen Person von DPD Schweiz. Die erste Interviewanfrage erhielt DPD Schweiz fast zweieinhalb Wochen vor der Publikation des Beitrags am 29. Oktober 2024. DPD Schweiz ging nicht auf das Angebot ein und nahm nicht vor der Kamera Stellung. Schlussendlich äusserte sich das Unternehmen schriftlich. 
 
Wir hielten uns bei diesem Beitrag an die Publizistischen Leitlinien von SRF, wonach wir sachgerecht, vielfältig und unabhängig berichten. DPD Schweiz konnte zu den wesentlichen Punkten (Best Arguments) Stellung nehmen.
 
Diese Haltung von DPD unterstreicht, warum unser Engagement so wichtig ist.
 
Ein symbolischer Akt: Übergabe per Velokurierin
Um die Unterschriften dennoch zu überbringen, haben wir sie am Dienstag, 10. Dezember symbolisch per Velokurierin an den Hauptsitz von DPD gesendet. Mit dieser Aktion haben wir gezeigt, dass wir uns nicht abwimmeln lassen und weiter Druck machen werden, bis sich die Arbeitsbedingungen bei DPD grundlegend verbessern.
 
Unser gemeinsamer Erfolg
Die Kampagne hat nicht nur das Bewusstsein für die Missstände bei DPD geschärft, sondern auch gezeigt, dass wir gemeinsam stark sind. Die Unterstützung aus der Community und die Bereitschaft, aktiv zu handeln, haben diesen Einsatz möglich gemacht. Doch der Kampf für faire Arbeitsbedingungen ist noch nicht vorbei. Mit der Hilfe unserer Community können wir weiterhin den Finger in die Wunde legen und Unternehmen wie DPD zur Verantwortung ziehen.
 
Danke für die Unterstützung und Solidarität! Gemeinsam machen wir den Mächtigen ihr schmutziges Geschäft schwer!