Das Seebad Utoquai und die Monopolisierung städtischer Gastrobetriebe
Zürichs Seebad Utoquai ist mehr als nur eine idyllische Badestelle; es ist ein wichtiger Erholungsort für viele Zürcher*innen, der lange vom Kiosk “Freie Sicht aufs Mittelmeer” gastronomisch versorgt wurde. Doch dann schrieb das Sportamt Zürichs den Gastrobetrieb neu aus und entschied sich gegen den langjährigen Partner und Kulturverein “Freie Sicht GmbH” und für einen Gastrogrossbetrieb. Die nun ehemalige Betreiberin und viele Stammgäst*innen wehrten sich darauf gegen die Monopolisierung der Eventgastronomie. Eine deutliche Petition unterstreicht eine Gemeinschaftsbewegung, die auf der Plattform Campax aufgekommen ist und viele Unterschriften sammeln konnte.
Die Essenz der Petition
Inklusivität, Transparenz und Kontrolle der Ausschreibungen von Betrieben im gastronomischen Sektor Zürichs sind die zentralen Forderungen dieser Petition, die klare und direkte Fragen an die Stadtverwaltung richtet. Sie fordert ausserdem, dass sich die Stadt Zürich klar gegen die Monopolisierung der städtischen Gastronomiebetreibe stellt und Gesetzgebungen erlässt und Kontrollinstanzen einführt, damit solche Übernahmen durch Grossplayer verhindert und die diverse Gastrokultur erhalten werden können. Die Geschehnisse am Seebad Utoquai wurden zu einem beunruhigenden Symbol für das, was passieren kann, wenn große Gastroplayer kleineren, lokalen Unternehmen den Raum nehmen.
Politische Bewegungen
Die GLP und die AL haben die Anliegen der Petition mit Hilfe einer Motion und eines Postulats in den Gemeinderat gebracht. Die Abstimmungen gewonnen, haben sie beides an den Stadtrat überwiesen. Dieser leitete ein Beurteilungsverfahren ein, empfand sein Handeln aber als richtig und wies die ehemalige Betreiberin und ihre Anliegen zurück. Seit fast einem Jahr nun wird das Seebad Utoquai von der “Frauenzimmer AG” kulinarisch versorgt.
Was jetzt?
Das Sportamt und der Stadtrat haben bezüglich des Seebades Utoquai schon endgültig entschieden, dies kann nicht mehr verändert werden. Mithilfe des politischen Engagements aller Beteiligten und der beiden Parteien AL und GLP könnten aber ähnliche Vorfälle in Zukunft verhindert werden. Wir verfolgen die weiteren Entwicklungen gespannt und unterstützen weiterhin solche und ähnliche Kampagnen.