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Rote Karte für Menschenrechtsfeinde und Kriegstreiber

Heute Nachmittag haben wir gemeinsam mit Libereco der UEFA an ihrem Hauptsitz in Nyon über 17’000 Unterschriften überreicht.

Rote Karte für Belarus: Petitionsübergabe bei der UEFA in Nyon (24.3.2023)
Rote Karte für Belarus: Petitionsübergabe bei der UEFA in Nyon (24.3.2023)

Vor dem EM-Qualifikationsspiel der Schweiz gegen Belarus am Samstag, 25. März, haben Campax und Libereco am Freitag vor dem Sitz der UEFA in Nyon demonstriert.

Hintergrund ist die Forderung an die UEFA, Belarus von der EM 2024 auszuschliessen. Die entsprechende Petition wurde von mehr als 17’000 Menschen unterzeichnet. 30 National- und Ständeräte, 46 Abgeordnete des Deutschen Bundestags und mehr als 100 Mitglieder des Europäischen Parlaments haben sich mit Offenen Briefen an die UEFA gewandt und ebenfalls den EM-Ausschluss von Belarus gefordert.

Unter den politischen Gefangenen in Belarus ist auch Ales Bialiatski, Friedensnobelpreisträger 2022, der Anfang März zu 10 Jahren Haft verurteilt wurde. Mit zwei von Libereco lancierten Online-Petitionen fordern mehr als 150’000 Menschen seine Freilassung.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte hat in einem aktuellen Bericht festgestellt, dass in Belarus vom herrschenden Regime Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen werden. Libereco fordert daher die Einrichtung eines Internationalen Belarus Sondertribunals, um die Verantwortlichen für diese Verbrechen zu bestrafen. „Belarus ist für die Schweiz kein Gegner wie jeder andere. Das Regime von Diktator Lukaschenko ist für die Inhaftierung von mehr als 1400 unschuldigen Menschen verantwortlich und unterstützt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der Schweizerische Fussballverband könnte am Samstag ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Belarus setzen und einen etwaigen Sieg zum Beispiel dem Friedensnobelpreisträger Ales Bialiatski widmen“, erklärt Lars Bünger, Präsident von Libereco.

Von den staatlichen Repressionen betroffen sind auch Fussballspieler, Schiedsrichter und Trainer. Zwei junge Kinderfussballtrainer und mehrere Aktivisten der Fussball-Fanszene sind unter den politischen Gefangenen, ebenso ein Richter des Internationalen Sportgerichtshofs CAS. Der Belarusische Fussballverband ist staatlich kontrolliert, vollständig regimetreu und korrupt. Spiele der belarusischen Liga werden auf staatliche Anordnung hin manipuliert. Der Fussballclub Krumkachy Minsk ist Opfer staatlicher Repressionen. Regimekritische Fussballspieler stehen auf Schwarzen Listen. Ihnen droht die Entlassung, wenn sie keine regimetreuen Erklärungen abgeben.

Die Belarusian Sport Solidarity Foundation hat deshalb bereits im April 2022 eine Beschwerde vor dem Sportgerichtshof CAS eingereicht, mit der sie den Ausschluss des Belarusischen Fussballverbandes aus der UEFA und damit auch von der EM fordert. Die für den 24. Februar 2023 angekündigte Entscheideung des CAS wurde auf den 31. März verschoben – auf nach den Beginn der EM-Qualifikation von Belarus am 25. März gegen die Schweiz in Serbien.

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