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#Luftfilter statt Covid – Grund zur Freude

Just in dem Moment, in dem die Corona-Zahlen erneut durch die Decke gehen, bekommen wir Post von Filippo Leutenegger, dem Vorsteher des Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich. Es ist die offizielle Antwort auf unsere im Juli eingereichte Petition “#Luftfilter statt Covid”, in der wir von ihm verlangt haben, bis im Herbst alle Klassenzimmer der Kindergärten und Primarschulen mit mobilen Luftfilteranlagen und CO2-Messgeräten auszustatten, damit die Luft in den Schulräumen von SARS-CoV-2- und anderen Viren gereinigt werden kann.

Wo die schlechte Luft nicht raus kann, dürfte ein Gerät rein

Gleich vorneweg: Es werden nicht flächendeckend Luftfilter in den Schulen installiert werden.  Aber für die Katz war unsere Mühe trotz allem nicht, denn Herr Leutenegger schreibt:

“Der Einsatz von Luftreinigern kann dann geprüft werden, wenn sich ein Klassenzimmer nur schlecht oder zu wenig belüften lässt. Es ist vorgesehen, auch mithilfe des Berechnungstools, welches Dr. Riediker zusammen mit Europäischen Kollegen mit Zielgruppen Schulen entwickelt hatte, zu prüfen, ob Schulzimmer mit schwieriger Ausgangslage ausreichend belüftbar sind oder ob weitere Massnahmen notwendig sind.”

Die Möglichkeit, dass Schulen für schwer belüftbare Zimmer Luftreinigungsgeräte beantragen können, hat der Stadtrat auch in seiner offiziellen Antwort an den Gemeinderat, Pascal Lamprecht, SP, bestätigt. Das sind Good News! Nur weiss das fast niemand – auch nicht die städtischen Schulleitungen.

 

Und hier kommst Du ins Spiel.

Wenn Du den Eindruck hast, dass die Schulzimmer Deiner Kinder nicht ausreichend belüftbar sind, wende Dich unbedingt an Deine Schulleitung mit dem Hinweis auf den Beschluss des Stadtrats oder dem Antwortschreiben von Filippo Leutenegger auf unsere Petition.

Es gibt noch mehr Teilerfolge: Inzwischen verfügen alle Stadtzürcher Schulen über CO2-Ampeln, welche anzeigen, dass gelüftet werden sollte – “sofern zusätzliche CO2-Ampeln benötigt werden, können diese bei der Schul- und Büromaterialverwaltung bestellt werden”, so Filippo Leutenegger in seinem Antwortschreiben. Ebenfalls sehr erfreulich ist, dass die Stadt 95 von 100 Schulen überzeugen konnte, am Pooltesting teilzunehmen und dass sie die Maskenpflicht verschärft hat.

 

Wie lüfte ich richtig? 

Inspiriert durch die von uns organisierte Schulhausbegehung der Schule Weinberg Turner, in der wir die Lüftungssituation der einzelnen Schulzimmer analysiert haben, zeigte sich das Schulamt interessiert an der Produktion von Videotutorials zu verschiedenen Aspekten des  richtigen Lüftens. Unser Fachexperte, Michael Riediker, zeigt das übrigens mit einer richtig eindrücklichen Rauchmaschine, die Aerosole simuliert. Solche einleuchtenden und einfach anwendbaren Videobotschaften für Schulen sind wichtige Tools, um die Virenlast in den Schulzimmern möglichst tief zu halten. Wir wollen die Tutorials baldmöglichst sehen.

Den Austausch am runden Tisch im November mit der fünfköpfige Fach-Delegation aus verschieden Departementen der Stadt Zürich und dem Aerosol-Experten Michael Riediker haben wir sehr geschätzt. Das Meeting zeigte für beide Seiten neue Aspekte auf. Es ist klar: Einzelne Massnahmen genügen nicht und ersetzen keine anderen. Wir brauchen ein funktionierendes Zusammenspiel. Gestützt auf wissenschaftlichen Erkenntnissen erachten wir Luftreinigungsgeräte nach wie vor als sehr wirksame Ergänzung zu den aktuellen Massnahmen.  Delta grassiert, Omikron ist im Anmarsch, die Kinder haben noch keinen Impfschutz, die Zeit drängt.

 

Checklist: Was Du noch tun kannst

  • Vergewissere Dich, dass die Lüftungskapazitäten an der Schule voll ausgenutzt werden können.
  • Die CO2-Messgeräte müssen im Einsatz sein (nicht unbenutzt neben der Steckdose liegen)
  • Vorhandene Lüftungen müssen von 8-17 Uhr auf höchster Stufe laufen (tun sie leider oft nicht)
  • Lüften: Fenster regelmässig öffnen (alle 15 Minuten), Schulzimmertüre öffnen, Türe / Fenster im Schulhausflur öffnen, Flur nicht heizen (wegen der Aerosolzirkulation)
  • Fenster müssen längs geöffnet werden können (nicht nur gekippt), in oberen Etagen können, wo nötig für den Fallschutz, auch Öffnungsbegrenzer eingesetzt werden.
  • Beantrage bei der Schulleitung die Prüfung eines Luftreinigungsgeräts, wenn es weder mechanische Lüftung noch geeignete Lüftungsmöglichkeiten gibt.