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Kohlenstoffblase an der UBS-GV: Campax fordert griffige Finanzregulierung

Mit der geplanten Übernahme der Credit Suisse durch die UBS wird ein klimaschädlicher Finanzkoloss geschaffen. Anlässlich der Generalversammlung der UBS haben wir zusammen mit anderen Klimaorganisationen mit einer riesigen Kohlenstoff-Blase auf die finanziellen Risken der Klima- und Biodiversitätsstrategie der UBS aufmerksam gemacht. Die Aktion unterstreicht die Dringlichkeit griffiger Finanzregulierung. 

Die Credit Suisse ist in einem Meer von risikoreichen Geschäftspraktiken und Skandalen untergegangen. So hat die Grossbank durch illegale und korrupte Kredite massgeblich zur  Schuldenkrise in Mosambik beigetragen, welche über 1,9 Millionen Menschen in extreme Armut getrieben hat und noch zahlreiche Klagen nach sich ziehen wird. (1)

Vor diesem Hintergrund hat der Bundesrat im Rahmen der Übernahme durch die UBS neun Milliarden Dollar an öffentlichen Geldern zur Verfügung gestellt und so die Kosten auf die Allgemeinheit übertragen. «Der Bundesrat toleriert nicht nur schlechte strategische Entscheidungen der Bank, sondern lässt die Allgemeinheit dafür aufkommen. Damit belastet er den Bundeshaushalt und dessen Fähigkeit zur Bewältigung der sozialen und ökologischen Notlage, die er immer weiter beschneidet.», sagt Julia Gsell von Campax.

Fossiler Finanzkoloss bläht globale «CO2-Blase» auf

«Mit der historischen Übernahme wird nicht nur über Korruption und undurchsichtige Absprachen hinweggesehen, sondern auch ein klimaschädlicher Finanzkoloss erschaffen, der die Expansion fossiler Energien unterstützt und so den Risiken der «Kohlenstoffblase» und des Klimachaos stark ausgesetzt ist», sagt Julia Gsell Campaignerin von Campax.

 

So belegt ein neuer Bericht, dass UBS und Credit Suisse zwischen April 2021 und August 2022 Kredite und Darlehen in Höhe von acht Milliarden Euro an Öl-, Gas- und Kohleunternehmen vergeben haben. Im Rahmen ihrer Vermögensverwaltungs-Aktivitäten hielten die beiden Grossbanken 19 Milliarden in diesen Unternehmen. (2) 

 

Mit zahlreichen Aktionen hat die Schweizer Klimabewegung auf die notwendige Regulierung der auf kurzfristigen Profit ausgerichteten Banken hingewiesen. «Es ist im allgemeinen Interesse, dass das Schweizer Finanzsystem wieder einer demokratischen Kontrolle und strengen Regulierungen unterliegt», erklärt Christian Lüthi, Geschäftsführer der Klima-Allianz Schweiz.

UBS als gefürchteter Too Big to Stay-Riese

Mit der Übernahme wurde die UBS neu zur viertgrößten Privatbank der Welt mit einem verwalteten Vermögen von 5 Billionen. (3) Damit wird ihr systemisches Gewicht erheblich gesteigert. «Die jetzigen Regulationen sind unzureichend, um die Gesellschaft vor einer nächsten Finanzkrise zu schützen. UBS ist nicht Too Big to Fail, sondern Too Big to Stay», sagt Frieda Kohlmann von Collective Climate Justice.

 

Die Ausschlusspolitik und das Engagement der Aktionär:innen der UBS gehören zu den am wenigsten glaubwürdigen in Kontinentaleuropa. So stimmte die UBS 2022 gegen den Klimaplan von Glencore, das neue Kohleminen entwickelt, stellt dem Unternehmen aber weiterhin Finanzierungen zur Verfügung. (4)

 

Die Schweiz muss den strukturellen Ursachen des Untergangs der Credit Suisse ins Auge sehen und die Kontrolle über ihr Finanzsystem zurückgewinnen. Um das Ziel des Pariser Klimaabkommens einzuhalten, braucht es jetzt strengere Regulierungen, welche die Reduktion von Investitionen in fossile Energien vorschreibt.

Quellen:

https://www.privatebankerinternational.com/news/credit-suisse-restitution-mozambique-scandal/

https://reclaimfinance.org/site/2023/01/17/gfanz-les-acteurs-financiers-engages-pour-la-neutralite-carbone-jettent-de-lhuile-sur-le-feu/

https://www.bilan.ch/story/ubs-credit-suisse-un-mariage-hors-normes-320444664303

https://reclaimfinance.org/site/2023/03/28/rapport-la-finance-suisse-complice-de-lexpansion-fossile/