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Campax Jahresbericht 2018

Wir freuen uns, den zweiten Jahresbericht von Campax präsentieren zu können. Nach Abschluss des zweiten Jahres voller Kampagnenaktivitäten sind wir stolz darauf, sagen zu können, dass Campax in der Schweizer Zivilgesellschaft angekommen ist und auch in der Medienöffentlichkeit immer wieder gehört wird.

Strategie

Die Grundstrategie von Campax ist eine wertbasierte Einflussnahme auf wichtige und aktuelle gesellschaftliche Fragen in der Schweiz und darüber hinaus. Dabei lassen wir uns von unserer Überzeugung leiten, dass die Schweiz sozialer und ökologischer werden kann und wir so in einer Gesellschaft leben können, die Teilhabe ermöglicht und wertschätzt.

Campax wendet sich Themen zu, die JETZT wichtig sind und bei denen wir JETZT einen Unterschied machen können.

Dank ganz unterschiedlichen Kampagnen wuchs die Zahl unserer Unterstützer*innen im Laufe des Jahres 2018 stetig an und wurde gleichzeitig auch deutlich diverser. Sowohl im vergangenen Jahr wie auch in der näheren Zukunft liegt unsere Priorität auf der Entwicklung unserer Unterstützer*innenbasis und deren Einbezug in die Kampagnenpriorisierung.

Mit der Lancierung der Petitionsplattform ACT im Spätsommer 2017 wurde das Empowerment unserer Unterstützer*innen entscheidend verbessert: ab sofort konnten eigene, lokale oder nationale Kampagnen und Petitionen gestartet werden. Diese liefen, zum Teil mit Hilfe der Campax-Community, schon überaus erfolgreich.

Die wichtigsten Highlights unserer Kampagnen 2018

WEF: Trump not welcome!

Mit der Aktion “Trump not welcome” wurde Campax im Januar 2018 auf der ganzen Welt wahrgenommen. Nach einer erfolgreichen Petition mit über 15'000 Unterschriften gegen den Besuch von Donald Trump am WEF in Davos hat unser Bannerhanging bei Sargans Millionen Menschen auf der ganzen Welt erreicht. Die Reaktionen aus dem In- und Ausland waren sehr positiv. Insbesondere aus den USA haben sich Menschen zu Wort gemeldet, denen die internationale Unterstützung im Kampf gegen das "System Trump" und seine unmenschliche Politik viel bedeutet.

Nein zu "No Billag"

Innenpolitisch von deutlich grösserer Bedeutung war kurz darauf die Volksabstimmung zur Initiative NoBillag, die bei einer Annahme die Abschaffung des öffentlichen Rundfunks in der Schweiz bedeutet hätte.

Campax kämpfte als Teil einer breiten Allianz von Organisationen der Zivilgesellschaft gegen diese gefährliche Initiative an. Mit verschiedenen Aktionen und GOTV (get out to vote)-Botschaften haben wir Menschen mobilisiert. Unser sichtbarste Aktion war eine Video mit der Nachrichtensprecher-Ikone Charles Clerc, der die allerletzte Tagesschau nach einer Annahme der Initiative für die Gegen-Kampagne von Campax moderierte.

Die Initiative wurde am 4. März 2018 mit 71,6% wuchtig verworfen. Ein freudiger Tag für uns und fast die ganze Schweiz, nicht nur wegen der Ablehnung der Vorlage und des gesicherten Weiterbestehens des öffentlichen Rundfunkes, sondern auch, weil die SVP als Trägerin der Initiative einmal mehr eine mächtige Abfuhr des Souveräns erhielt.

Waffenexporte

Das Thema, bei dem Campax die wohl wichtigste Rolle unter allen Kampagnen des Jahres 2018 hatte, waren Schweizer Waffenexporte. Nachdem Waffenhersteller erfolgreiche Lobbyarbeit bei den zuständigen Kommissionen und beim Bundesrat betrieben hatte, wollte der Bundesrat die Ausfuhr von Waffen in Bürgerkriegsländer erleichtern. Mit einer Petition lancierte Campax eine Kampagne dagegen. Die Petition war sehr erfolgreich und auch die Übergabe fand viel Beachtung.

In der Folge entwickelte sich das Thema zum heissesten Politthema des letzten Sommers.

Unter dem wachsenden Druck der öffentlichen Meinung krebste der Bundesrat im Herbst 2018 zurück und verzichtete auf die Erleichterung der Waffenexporte in Bürgerkriegsländer. Nachdem der Ständerat daraufhin die Chance nicht wahrnahm, die Frage der politischen Kompetenzen für Änderungen beim Waffenexportregime durch Annahme einer Motion der BDP zu entschärfen, hat eine breite Allianz von NGOs und Parteien eine Volksinitiative dazu lanciert. Die dafür nötigen 100’000 Unterschriften wurden in rekordverdächtiger Zeit gesammelt, die Initiative steht nun kurz vor der Einreichung.

SwissLeaks

Neuland betrat Campax im Juli mit der Lancierung des Whistleblower-Portals SwissLeaks. Als Reaktion auf einen grossen Korruptionsskandal in der Bauwirtschaft startete Campax im Juli SwissLeaks als sichere und anonyme Möglichkeit, Hinweise zu übermitteln. Anfangs wurde SwissLeaks aufgrund der grossen Publizität gleich mit Hinweisen überschwemmt, in der Zwischenzeit hat sich die Anzahl Hinweise auf tieferem Niveau eingependelt.

Der bisher grösste Erfolg von SwissLeaks war, dass sich die Beratungsfirma EY Switzerland von einem des sexuellen Missbrauchs beschuldigten Kadermann getrennt hat.

Der CEO, der den Angeschuldigten lange gedeckt hatte, musste in der Folge ebenfalls von seinem Posten zurücktreten. Weitere Fälle sind noch in Bearbeitung und werden den zuständigen Aufsichtsorganen oder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sobald dies die Beweislage erlaubt.

Selbst-bestimmungs-initiative #SBI

Mit der Abstimmung zur Selbstbestimmungs-initiative stand im November ein weiterer bedeutender politischer Meilenstein an. Die Annahme der Initiative hätte den Austritt der Schweiz aus der europäischen Menschenrechtskonvention zur Folge gehabt. Mit verschiedenen Massnahmen hat sich Campax vehement für den Verbleib in der Menschenrechtskonvention eingesetzt.

Die wichtigste Aktion war dabei der “Marsch für Menschenrechte”. Unter dem Motto “Für Menschenrechte ist uns kein Weg zu weit” ist eine Gruppe von Aktivist*innen vom Rütli, dem Gründungsort der Schweiz, durch vier Kantone und über 150km nach Bern marschiert.

Inspiriert von der Schönheit der Schweiz auf dieser speziellen Protestwanderung entstand noch während des Marsches die visuelle Kampagne “Aus Liebe zur Schweiz - Nein zur Selbstbestimmungsinitiative”.

Auch bei dieser Vorlage haben die progressiven Kräfte deutlich gewonnen: mit 66,2% sagten mehr als ⅔ der Abstimmenden Nein zur SBI, eine erneute schwere Niederlage für die SVP.

Varia

Viele weitere kleinere Kampagnen und Aktionen haben uns im Jahr 2018 auf Trab gehalten - viel zu tun für ein Team von Anfangs zwei, ab dem letzten Quartal drei Personen. Auch der Betrieb unserer Petitionsplattform act.campax.org braucht viel Betreuung und Aufmerksamkeit.

Das Team von Campax: Silja, Andi & Urs

Vorstand

Per Datum der Generalversammlung 2018 von Campax setzte sich der Vorstand aus Balthasar Glättli, Eva Suss, Andreas Freimüller, Ben Zumbühl, Noemi Grütter und Martin Diethelm zusammen. Im Sommer ist Noemi Grütter aus dem Vorstand ausgetreten. Dafür durften wir Deborah Berra und Alexandra Dufresne neu im Vorstand willkommen heissen.

von links oben nach rechts unten: Deborah Berra, Martin Diethelm, Alexandra Dufresne, Andreas Freimüller, Balthasar Glättli, Noemi Grütter, Eva Suss und Ben Zumbühl.

Finanzen

Die revidierte Jahresbilanz und die Erfolgsrechnung 2018 liegen vor. Campax ist finanziell noch sehr klein, dabei aber sehr erfolgreich dabei gewesen, mit wenig Mitteln wirksam und weitherum sichtbar Kampagnen zu führen. Dem Rezept, flink, mit smarten Kampagnen und effizientem Technologieeinsatz viele Menschen zusammenzubringen, wollen wir auch in Zukunft treu bleiben und uns damit von anderen Organisationen unterscheiden.

Die Jahresrechnung 2018 von Campax

Bemerkungen zur Jahresrechnung

Dank den regen Aktivitäten konnte der Verein seine Spendenerträge 2018 mehr als verdoppeln. Im Laufe des Jahres wurden die Möglichkeiten für Spendenüberweisungen erweitert, um den Unterstützer*innen alle Optionen im Bereich Online-Zahlungen bieten zu können. Dank viel freiwilligem Engagement sind die Personalkosten vergleichsweise tief. Der Vorstand verzichtet auf Sitzungsgelder. Der Posten Werbung steht in direktem Zusammenhang mit Aktionen, was im Kontenplan neu berücksichtigt wird. Für das Jahr 2019 konnten für geplante und angekündigte Aktivitäten angemessene Rückstellungen aus Spendengeldern gemacht werden.

Bericht der freiwilligen Revision vom 25. März 2019

Die Prüfung der Belege nach Stichproben sowie der Buchführung sind vom gewählten Revisor, Andreas Ormos, fachkundig durchgeführt worden. Zu der Empfehlung an die Mitgliederversammlung, die Jahresrechnung des Vereins Campax für das Jahr 2018 anzunehmen und dem Vorstand Décharge zu erteilen, macht der Revisor der Geschäftsleitung Umsetzungsverbesserungen in Bezug auf die Rechnungsführung. Ausserdem empfiehlt er das Vorstandspräsidium und die Geschäftsleitung unabhängig zu bestellen.

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Credits:

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